Ardi Goldman

Ardi

» Eine Weltkarte, in der Utopia nicht verzeichnet ist, ist keines Blickes wert, denn sie unterschlägt die Küste, an der die Menschheit ewig landen wird. «

Unsere Welt ist ein Faszinosum und deshalb bin ich so gerne in ihr unterwegs. Doch völlig egal wo ich mich auch aufhalte, ungeachtet der individuellen Schönheit und Vielfalt der unterschiedlichsten Orte, durch die ich mich bereits bewegen durfte: die größte Faszination üben urbane Räume auf mich aus. Sie wirken wie ein Magnet auf mich. An den Fassaden der Städte unserer Welt lässt sich das Leben förmlich ablesen, denn die Straßen und Gebäude befinden sich in stetiger Veränderung. Diesen Wandel sehe ich als eine Art Metamorphose, die durch eine wunderbare Mischung diverser Einflüsse zustande kommt: Architektur, Aktionen und Interaktionen, Kunst, das Durchmischen von Bevölkerungsschichten. Im Zentrum all dessen steht immer der Mensch. Dieser macht die Stadt vielfältig. In diesem Kontext muss ich immer wieder an JR denken, mit dem ich das Projekt “Smile the world” umgesetzt habe. Die Quintessenz seiner Arbeit als großartiger Künstler ist: “Can Art save the world? No, but Art can change the World”.

Ich möchte hier auch ein bewusstes Augenmerk auf den englischen Terminus “Art” werfen, weil er meines Erachtens viel offener ist als der Kunstbegriff im deutschsprachigen Raum. Während wir ein oftmals starres Verständnis von Kunst haben, umarmt Art die Welt. Sie ist eine kosmopolitische Betrachtung unseres Planeten, und ich habe sie durch mein Reisen mit allen Sinnen erarbeitet und entdeckt, so wie JR.

All das habe ich in meiner Vision von Wetopia gesehen und wenn ich mir das vollendete Werk nun ansehe, kann ich mit Stolz und Freude feststellen, dass wir alle richtig lagen. Der Bildhauer Hans Josephsohn sagte einst, man müsse “lernen, eine Sprache zu finden, die parallel zum Leben geht, aber eigenes Leben hat”. Und das sehe ich in unserem Mural Arts Park. Unsere zehn Künstler:innen haben alle ihre eigenen Stile und dennoch ist ein Gesamtwerk entstanden, eben nach Josephsohn eine gemeinsame, lebendige Sprache spricht.